Schon immer hat es unsere Familie nach Recklinghausen-Suderwich verschlagen.
Meine Großmutter lebte seid Jahren in der Brandheide und auch ich lebe in Suderwich und fühle mich hier sehr wohl.
Hier lebte meine Oma bis zu Ihrem Tod...
Ich habe mir die Zeit genommen und Euch einige Informationen aus dem Internet zusammen gestellt.
Viel Spaß beim lesen und betrachten meiner Fotos auf der nächsten Seite
.....Eure Meli
Um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. kamen Germanen, vielleicht zuerst die Sugambrer, in den Suderwicher Raum.
Hier fanden sie fruchtbaren Boden, wasserreiche Quellen und Wald mit Wild zum Jagen.
Wehrhafte Männer siedelten sich in Einzelhöfen an.
Mit den Römern am Rhein kam es zunehmend zu regem Warenaustausch.
Dann missionierte der hl. Suitbert in dieser Gegend.
Um 1066 tauchte in der Hebeliste des Essen-Werdener Klosters erstmalig der Name ,,Suderwick'' auf. Das bedeutete wohl ,,Süddorf''. Die Höfe waren bereits lehnspflichtig geworden. Das gilt auch für die drei Schultenhöfe Önting Dobbeling und Pepping. Dem Kölner Erzbischof unterstand das ,,Vest Recklinghausen''.
Für Suderwich war Recklinghausen der Sitz der Gerichtsbarkeit und Horneburg der Ort der Verwaltung. Man ernährte sich von Ackerbau und Viehzucht. Emscherbruch und Esselerloh lieferten Weideland und Holz.
Ab 1457 gab es in der Suderwicher - Markgenossenschaft
70 Scharenberechtigte.
Ab 1765 ging man daran, die gemeinsame Nutzung aufzulösen.
Es kamen böse Zeiten.
Der Kölnische-Spanisch-Niederländische-, der Dreißig- und Siebenjährige Krieg brachte den Bauern Einquartierungen,
Kontributionen, Plünderung und Brandschatzung.
Trost fand man in der um 1250 erbauten, Johannes dem Täufer geweihten, Holzkapelle.
Mutterkirche war St. Peter in Recklinghausen. Die Kapelle brannte 1441 ab.
Nun errichtete man eine Kirche von Stein in romanischer Stilart. Seit 1510 sind die Namen der amtierenden Geistlichen bekannt.
1683 erwarb die Pfarrei das Beerdigungsrecht und wurde damit selbständig.
Im Dreißigjährigen Krieg mußte der Kirchturm erneuert werden und 1820 das Kirchenschiff.
Von der großen Weltgeschichte blieb Suderwich nie verschont.
Auf die Kurkölnische, die Ahrenbergische, Französische - folgte 1814 die Preußische Zeit. Man arrangierte sich jeweils, denn das Leben mußte weitergehen.
Als 1877 der Pfarrer starb, kam der Notstand des Bismarckschen Kulturkampfes über die Gemeinde.
Sieben Jahre,bis 1884, blieb die Pfarrstelle unbesetzt.
Wirtschaftlich ging es nicht schlecht.
Es blühte zu dieser Zeit im Dorf ein gewinnbringender Schweinehandel.
Um 1900 erreichte der Bergbau den Suderwicher Raum.
Die Zeche König-Ludwig IV/V wurde abgeteuft. Damit vollzog sich ein tiefgreifender Strukturwandel. Der Bergbau brauchte Land für Zechen und Wohnungen und viele Arbeitskräfte. Die Alteingesessenen verkauften manches Ackerland. So konnte die neugotische
St. Johannes-Kirche1904 erbaut werden.
Auch die nun zugezogenen Evangelischen bekamen ihr Gotteshaus (1907).
Das Verhältnis zwischen Alt- und Neubürgern, zwischen Dorf und Kolonie war Anfangs voller Probleme. In Sprache, Sitte und Konfession unterschied man sich. Langsam erfolgte die Angleichung.
Suderwich hatte um 1818 nur 652, um 1900 schon 1488, im Jahre 1910 bereits 5.932 Einwohner.
Der Ausgang des ersten Weltkrieges brachte Arbeitslosigkeit, Hunger und Aufruhr. Der Weg führte zum sogenannten ,,Dritten Reich'', das anfangs Hoffnungen erweckte, aber angesichts der offenbarwerdenden Tyrannei zunehmend Ablehnung fand, zumal sie den furchtbarsten aller Kriege herbeiführte.
Der totale Zusammenbruch weckte überraschend neue Kräfte.
Der amerikanische Marschallplan brachte auch Suderwich neue Arbeit und neue Siedlungen. Die zweite große Kirche,
St. Barbara wurde erbaut, dazu Kindergärten und Jugendheime.
Keiner ahnte damals, was dann kam.
Die weltweite Wirtschaftskrise brachte das Zechensterben. Die stolzen Anlagen von König-Ludwig IV/V und VII/VIII verfielen der Demontage. Erstaunlich war, wie dieser Niedergang verkraftet wurde.
Auf die bäuerliche und industrielle Zeit folgte die Entwicklung
zum Wohnvorort von Recklinghausen.
1926 war man teils mit Widerstreben in die Stadtgemeinschaft eingetreten. Man hatte dabei Bemerkenswertes, u.a. die Idee der Ruhrfestspiele aber auch mit der Stadtzugehörigkeit u. a. die Entfaltung des Schulwesens und eine Großsporthalle empfangen. Eine gewisse Eigenständigkeit hat sich Suderwich behauptet und sie wurde auch respektiert. Der Stadtteil hat eine reiche geschichtliche Vergangenheit mit eigenen Werten. Heimatliebe und Heimatpflege behalten bleibende Bedeutung zum Wohle der ganzen Stadt.